Anliegen im Rucksack
28. Mai 2013 – Sr. Regina-Maria Domberger. Von der Wallfahrtsstätte „Swister Türmchen“ bei Weilerswist nach Gymnich führte die zweite Pilger-Etappe in der Erzdiözese Köln, zu der sich 50 Pilger am Samstag, den 25. Mai 2013, auf den Weg machten. Am 13. April hatte der Pilgerweg mit der ersten Etappe vom Schönstatt-Zentrum Maria Rast, Euskirchen, zur Wallfahrtsstätte „Swister Türmchen“ begonnen. Dieser Pilgerweg ist Teil der Vorbereitung der Schönstatt-Bewegung im Erzbistum Köln auf die Eröffnungsfeier des Hundertjahr-Jubiläums im Oktober 2013.
Für wen oder für was gehe ich?
Als sich an diesem Samstag gegen 9 Uhr die 50 Pilger am Swister Türmchen bei Weilerswist treffen, strahlt die Sonne am Himmel. Wer hätte das gedacht nach den Regengüssen der letzten Wochen. „Du bist auch wieder da? Toll!“, so begrüßten sich zwei Männer, die bereits in April von Maria Rast aus mitgepilgert waren. Aus Gymnich ist ein Kleinbus mit Pilgern gekommen, die die jetzt die ganze Wegstrecke mitgehen. „Gestern sah ich in der Kölner Tageszeitung den Veranstaltungstipp, und da dachte ich spontan: Das ist es!“ sagt Magdalena Probson aus Weilerswist.
Auf grünen Zetteln mit der Überschrift „Mein Pilger-Rucksack“ schreiben die Pilger auf, was und wen sie auf den Pilgerweg mitnehmen. Diese „Anliegenzettel“ werden in einem kleinen Lederrucksack gesammelt, der am Pilgerstab befestigt ist. Ausgestattet mit dem Pilgersegen macht sich die Gruppe auf den Weg durch den Wald. Auch zwei junge Familien aus dem Ruhrgebiet, aus Oberhausen und Essen sind mit ihren vier Kindern dabei.
Stationen unterwegs
Erik, Baldur und Barbara laufen meist voraus und sind die ersten, die einen MTA-Bildstock mitten im Wald erblicken. Lamberg Nohr aus Bliesheim, der den Pilgerweg mitgeht, lässt es sich nicht nehmen, etwas zur Geschichte dieses Bildstockes zu sagen und dabei mit Freude und Stolz zu erklären: „Unsere hiesige Schönstatt-Männergruppe hat dieses Bild der Muttergottes am 8. September 2004 gekrönt.“
Die Glocken von St. Lambertus begrüßen die Pilger beim Einzug in Bliesheim, do die Gruppe am Ortseingang die Fatima-Madonna grüßt. Einige Bliesheimer empfangen die Pilger vor der Kirche. Mit dem Lied „Ein Haus voll Glorie schauet …“ ziehen alle in das Gotteshaus ein. Sr. M. Bernadite, Schönstätter Marienschwester aus Bliesheim, freut sich, etwas über die Kirche und das Marienbild in der Seitenkapelle erzählen zu können: „Dieses Bild der Gottesmutter von Schönstatt hat Pater Kentenich selbst hier eingeweiht.“ Sie vermutet, dass das am 2. Februar 1930 war. „Auf diese Kostbarkeit sind wir Bliesheimer so richtig stolz!“
„Alles nur für uns!“
Der weitere Pilgerweg führt immer an der Erft entlang bis nach Gymnich. In Blessem sind schon von weitem die Kirchenglocken von St. Michael zu hören. Die Küsterin, Frau Hemmersbach, freut sich, die Pilgergruppe begrüßen zu können. In der Kirche wird gemeinsam der „Engel des Herrn“ gebetet und auch schon das Tischgebet gesungen. Im schön gerichteten Pfarrheim verbringt die Pilgergruppe ihre Mittagspause und Freude kommt auf, weil Inge Radl aus Weilerswist-Metternich und Sr. M. Bernadite für eine gute Tasse Kaffee gesorgt haben.
Auf dem letzten Teilstück des Erftweges in Richtung Gymnich ist der Pilgerstrom auf über 60 Personen angewachsen. Am Orteingang von Gymnich wehen Fahnen und wieder werden die Pilger mit Glockengeläut empfangen. „Alles nur für uns!“, sagt ein Pilger und freut sich sichtlich. Vor dem Geburtshaus von Pater Kentenich, dem Gründer der internationalen Schönstattbewegung, wird ein Gruppenbild der gesamten Pilgergruppe gemacht.
Ankunft am Geburtshaus Pater Kentenichs in Gymnich
Am MTA-Bildstöckchen im Garten des Geburtshauses ist den Pilgern Dankbarkeit und Freude anzumerken, am Ziel der zweiten Pilgeretappe angekommen zu sein. Spontan äußern die Einzelnen ihren Dank: „Danke für das tolle Wetter!“ „Danke, dass mich Andrea angerufen hat, um mich zum heutigen Pilgerweg einzuladen. Ich bin froh, dass ich mitgegangen bin.“ „Danke für die tolle Organisation!“ „Danke, dass wir immer mit Glockengeläut empfangen wurden!“ …
Dass es sich der Förderverein des Geburtshauses nicht hat nehmen lassen, für die inzwischen über 70 Pilger Kaffee, Kuchen und Schnittchen anzubieten, freut die Teilnehmer besonders. Und obwohl sie müde sind vom Weg, machen viele noch einen Besuch im Geburtszimmer von Pater Kentenich. Herr Stegemann, Herr Reimers und Herr Schlömer vom Förderverein freuen sich über die Pilgergruppe und über die Eintragung im Gästebuch.
„Ich bin wieder dabei!“
Karin Raths teilt am nächsten Tag in einer Mail mit: „Ich möchte ich herzlich danke sagen für den gestrigen Pilgertag! Es hat einfach gepasst, das Wetter, die Organisation, die Impulse und der Höhepunkt, das Ankommen in Gymnich. Die Hand des Vaters, die für jeden geöffnet ist .Er möchte uns mit der Gottesmutter seine Geborgenheit schenken.“ Und Regina und Michael Kulla betonen: „Es war ein wunderschöner Tag und die Gruppe war klasse! Zum Wetter können wir nur sagen, es ist ein Geschenk, wenn an so einem Tag alles passt!“ Michael S. aus Euskirchen, der zum ersten Mal dabei war legt sich fest: „Bei der nächsten und übernächsten Etappe bin ich wieder dabei!“
Die nächste Etappe wird am 15. Juni von Gymnich aus zum Marienfeld (Papsthügel) und nach Grefrath zum Gnadenbild der Gottesmutter führen (Start 9 Uhr am Geburtshaus von Pater Kentenich). Dazu lädt Msgr. Schnocks mit Flyern am Ende des Tages ein und ebenso zum mehrtägigen Pilgerweg nach Schönstatt vom 13. bis 17. Oktober, mit der Möglichkeit, anschließend am Fest der Deutschen Schönstatt-Bewegung aus Anlass der Eröffnung des Jubiläums 100 Jahre Schönstatt von 18. bis 20. Oktober in Schönstatt teilzunehmen.