Weltjugentagsbesuche

Es ist immer wieder eine schöne Begegnung, wenn anlässlich des Weltjugentages mehrere hundert junge Menschen aus der ganzen Welt den Weg über Schönstatt/ Vallendar nach Gymnich finden.

Die Gruppen kommen oftmals aus Südamerika und treffen sich vorab in Schönstatt, um dann von dort aus gemeinsam zum Weltjgentag zu reisen.

Im Rahmen dessen besuchen die jungen Pilgergruppen gerne Köln und dann die Gymnicher Kirche mit dem Taufbrunnen sowie das Geburtshaus. Es freut mich zu sehen, mit welchem Elan und mit welcher unbeschwerten Herzlichkeit die jungen Menschen das Geburtshaushaus  von Pater Kentenich und den Ort Gymnich besuchen.

Petra Larssen

2011 – eine Gruppe aus Chile, die auf dem Weg nach Madrid waren
2023 – eine Gruppe aus Paragay auf dem Weg nach Lissabon.

Bericht über die Gründung und Restaurierung des Fördervereins Geburtshaus Pater Joseph Kentenich

Dieser Bericht beleuchtet die bewegende Geschichte der Gründung des Fördervereins Geburtshaus Pater Joseph Kentenich. Das Geburtshaus des Schönstattbewegung-Gründers Pater Joseph Kentenich befand sich im Jahr 2005 in einem wenig ansehnlichem Zustand, als die Idee zur Gründung des Fördervereins entstand mit dem Ziel das Geburtshaus zu sanieren. Dieser Bericht wirft einen Blick auf die Ursprünge, die Bemühungen und die Menschen, die dazu beitrugen, das Geburtshaus zu erhalten.

Im Vorfeld des Weltjugendtags im Sommer 2005 saßen Pastor Pikos und ich zusammen, um über das Geburtshaus von Pater Joseph Kentenich zu sprechen. In einer ungezwungenen Atmosphäre und begleitet von einigen Gläsern Rotwein entstand die Idee zur Gründung eines Fördervereins. Das Haus befand sich zu dieser Zeit in einem schlechten Zustand, und es war bekannt, dass Jugendliche aus der ganzen Welt zum Weltjugendtag in der benachbarten Stadt Kerpen erwartet wurden.

Karlheinz Lichtschläger, dessen Familie eine positive Verbindung zur Schönstattbewegung hatte, wurde als Vorsitzender des neu zu gründenden Fördervereins gefunden und gewählt. Gemeinsam mit anderen engagierten Bürgerinnen und Bürgern wurde der Verein gegründet, um das Geburtshaus zu restaurieren. Die Unterstützung von Pater Karl Bausenhart von der Schönstattbewegung spielte eine wesentliche Rolle bei der Brückenbildung zwischen Schönstatt und Gymnich, wo Pater Joseph Kentenich am 16. November 1885 als unehelicher Sohn von Katharina Kentenich geboren wurde.

Für die Patres und die Schwestern der Schönstatt-Bewegung war das Geburtshaus – nach meinem Empfinden – nicht so wesentlich, da sich diese auf die Wirkungsstädte Kentenichs in Vallendar/ Schönstatt konzentriert hatten. Dies änderte sich aber zu einer sehr konstruktiven und freundschaftlichen Zusammenarbeit.

Der Weg zur Restaurierung des Geburtshauses war nicht ohne Herausforderungen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, da der Weltjugendtag bevorstand. Ein besonderer Moment war die Übergabe des Schlüssels an Pastor Pikos, was den Beginn der Arbeiten symbolisierte. Pater Bausenhart, der sich intensiv für das Projekt einsetzte, begleitete die Initiative. Die Eintragung des gemeinnützigen Vereins und die Beschaffung einer Steuernummer wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Finanzamt und einer hilfreichen Mitarbeiterin erfolgreich bewältigt.

Unter der Leitung von Karlheinz Lichtschläger wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt. Es wurden sowohl das Äußere als auch das Innere des Gebäudes saniert. Eine behindertengerechte Toilettenanlage wurde im Nebengebäude installiert, das Badezimmer im Obergeschoss des Hauses wurde rückgebaut, die Treppe versetzt und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt. Fassade und Dach erhielten eine dringend benötigte Auffrischung. Alle Maßnahmen wurden in Abstimmung mit dem Denkmalamt durchgeführt, um den historischen Charakter des Gebäudes zu bewahren. Einige ortsansässigen Unternehmen unterstützen die Sanierung durch Sachspenden und Arbeiten.

Die Gründung des Fördervereins und die damit verbundene Restaurierung des Geburtshauses Pater Joseph Kentenich sind ein Beispiel für das Engagement und den gemeinsamen Willen, kulturelles Erbe zu bewahren und Generationen miteinander zu verbinden. Unter der Leitung von Karlheinz Lichtschläger, Pastor Pikos und mit der Unterstützung von Pater Bausenhart konnten wir Hindernisse überwinden und die Vision verwirklichen.

An dieser Stelle muss stellvert. vielen gedankt werden, die das Projekt unterstützt und mitgestaltet haben: Karlheinz und Evamaria Lichtschläger, Pater Karl Bausenhart, Inka und Hanns Welb, Ludwig Reimers, Kläre und Stefan Schmitz, Helmut Steinmann, Ludwig Schlömer, Loni Rick, Marianne und Fred Schmitz, Klaus Stegemann, Erika Simons, Patrik Morgen, Karl-Josef Welter, Pater Peter Nöthen und vielen anderen.

Das Restaurierungswerk und der Erhalt des Hauses steht für die Kindheit von Pater Joseph Kentenich und wird als Pilgerstädte für Menschen aus der ganzen Welt besucht.

Erftstadt: 20. August 2023

Petra Larssen

Monika Hallstein zu Gast

„Dieses Haus ist ein wichtiges Kulturgut in Erftstadt“, sagte Monika Hallstein. Sie ist derzeit als Baudezernentin in Erftstadt tätig und Kandidatin für das Amt der
neuen Bürgermeisterin.

Sie hatte den Wunsch geäußert, das Geburtshaus von Pater Joseph Kentenich zu besuchen.
Dem kam der Vorstand des Fördervereins „Geburtshaus P. Kentenich“ gerne nach. In Vertretung von Pastor Pikos, der im Urlaub war, begrüßten Helmut Steinmann, Ludwig Schlömer und Loni Rick den Gast.

Frau Hallstein war vor 6 Jahren das erste Mal vor Ort. Sie zeigte sich sehr interessiert an der Person und der Lebensgeschichte von Pater Kentenich und Ludwig Schlömer konnte kenntnisreich Auskunft geben.

Pater Kentenich wurde am 16.11. 1885 im Haus der Großeltern am Kunibertusplatz 10 als uneheliches Kind geboren und am 19.11.1885 in der Pfarrkirche St. Kunibert getauft. Er verbrachte die ersten 9 Jahre seiner Kindheit hier, kam dann in ein Waisenhaus nach Oberhausen und besuchte ab 1899 das Gymnasium in Ehrenbreitstein, da er unbedingt Priester werden wollte. Nach dem Studium der Theologie wurde er am 08.07.1910 geweiht. Er arbeitete als Lehrer im Gymnasium in Vallendar-Schönstatt und gründete dort 1914 die Schönstattbewegung.
Von 1941 bis 1945 war er zuerst im Gefängnis von Koblenz und später im KZ Dachau inhaftiert. Nach seiner Freilassung baute er in Südamerika, Afrika und den USA sein Werk weiter aus. Ab 1951 musste er ins Exil nach Milwaukee (USA), durfte dann zurück kehren und arbeitet noch intensiver am Aufbau seiner Schönstattbewegung. Am 15.09.1968 verstarb er plötzlich.

Frau Hallstein erkundigte sich auch nach der Geschichte des Geburtshauses. Es wurde vermutlich im 18. Jh. errichtet. Hier lebten die Großeltern Pater Kentenichs mit der Familie. Nach deren Tod wurde es 1907 versteigert und erfuhr zahlreiche Umbauten durch die neuen Eigentümer.
Nach dem Tod von Pater Kentenich nahmen die Schönstatt-Patres Kontakt mit den Besitzern auf und erwarben es schließlich 1976. Nachdem es viel Jahre ehrenamtlich betreut wurde, kümmert sich seit 2005 ein Förderverein um das Haus.
Als wichtige Sanierungsmaßnahme steht demnächst der Einbau neuer Fenster an. Langfristig soll die Erhaltung und Pflege des Anwesens gewährleistet sein, damit es allen Besuchern als Gebets-und Begegnungsstätte zugänglich ist und so die Erinnerung an Pater J. Kentenich erhalten bliebt.

Zum Abschied versicherte Frau Hallstein, sie werde alles in ihrer Macht stehende tun, um die Belange des Hauses und die Arbeit des Fördervereins zu unterstützen.

Feier zum 134. Geburtstag

von Pater Joseph Kentenich, dem Gründer der weltweit bekannten Schönstatt-Bewegung
Am Samstag, dem 16.11.2019 laden der Förderverein Geburtshaus Pater Joseph Kentenich, die Pfarrgemeinde St. Kunibert Gymnich und die Schönstattfamilie der Erzdiözese Köln wieder zur Geburtstagsfeier nach Gymnich ein. Hier steht am Kunibertusplatz sein Geburtshaus, hier wurde er am 16.11.1885 geboren. Daher ist dieses Haus von großer Bedeutung – in Erftstadt und darüber hinaus für die Schönstattfamilie in aller Welt.

Programm:
15:00 Uhr: Beginn im Geburtshaus am Kunibertusplatz 9 mit der Möglichkeit, dieses zu besichtigen, Mariengruß am Bildstock im Garten
16: 00 Uhr: gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen im Pfarrzentrum St. Kunibert, Pfarrer-Weissenfeld-Straße 38
18:00 Uhr: Vorabendmesse zum Sonntag in St. Kunibert, Hauptzelebrant und Prediger Dr. Christian Maria Löhr.
Die Veranstalter würden sich freuen, viele Gäste begrüßen zu dürfen.
Anmeldungen werden an das Pfarrbüro von St. Kunibert (Tel.: 02235-5328) erbeten.

Anliegen im Rucksack

Anliegen für den Pilgerrucksack aufschreiben (Foto: Sr. Regina-Maria)

28. Mai 2013 – Sr. Regina-Maria Domberger. Von der Wallfahrtsstätte „Swister Türmchen“ bei Weilerswist nach Gymnich führte die zweite Pilger-Etappe in der Erzdiözese Köln, zu der sich 50 Pilger am Samstag, den 25. Mai 2013, auf den Weg machten. Am 13. April hatte der Pilgerweg mit der ersten Etappe vom Schönstatt-Zentrum Maria Rast, Euskirchen, zur Wallfahrtsstätte „Swister Türmchen“ begonnen. Dieser Pilgerweg ist Teil der Vorbereitung der Schönstatt-Bewegung im Erzbistum Köln auf die Eröffnungsfeier des Hundertjahr-Jubiläums im Oktober 2013.

Auf dem Pilgerweg Richtung Gymnich (Foto:Sr. Regina-Maria)

Für wen oder für was gehe ich?

Als sich an diesem Samstag gegen 9 Uhr die 50 Pilger am Swister Türmchen bei Weilerswist treffen, strahlt die Sonne am Himmel. Wer hätte das gedacht nach den Regengüssen der letzten Wochen. „Du bist auch wieder da? Toll!“, so begrüßten sich zwei Männer, die bereits in April von Maria Rast aus mitgepilgert waren. Aus Gymnich ist ein Kleinbus mit Pilgern gekommen, die die jetzt die ganze Wegstrecke mitgehen. „Gestern sah ich in der Kölner Tageszeitung den Veranstaltungstipp, und da dachte ich spontan: Das ist es!“ sagt Magdalena Probson aus Weilerswist.

… auch die jüngeren machen mit (Foto: Sr. Annetheresia Hahn)
Die Pilger notieren für den Anliegen-Rucksack, für wen oder was sie gehen, … (Foto: Sr. Annetheresia Hahn)

Auf grünen Zetteln mit der Überschrift „Mein Pilger-Rucksack“ schreiben die Pilger auf, was und wen sie auf den Pilgerweg mitnehmen. Diese „Anliegenzettel“ werden in einem kleinen Lederrucksack gesammelt, der am Pilgerstab befestigt ist. Ausgestattet mit dem Pilgersegen macht sich die Gruppe auf den Weg durch den Wald. Auch zwei junge Familien aus dem Ruhrgebiet, aus Oberhausen und Essen sind mit ihren vier Kindern dabei.

Stationen unterwegs

Erik, Baldur und Barbara laufen meist voraus und sind die ersten, die einen MTA-Bildstock mitten im Wald erblicken. Lamberg Nohr aus Bliesheim, der den Pilgerweg mitgeht, lässt es sich nicht nehmen, etwas zur Geschichte dieses Bildstockes zu sagen und dabei mit Freude und Stolz zu erklären: „Unsere hiesige Schönstatt-Männergruppe hat dieses Bild der Muttergottes am 8. September 2004 gekrönt.“

Die Glocken von St. Lambertus begrüßen die Pilger beim Einzug in Bliesheim, do die Gruppe am Ortseingang die Fatima-Madonna grüßt. Einige Bliesheimer empfangen die Pilger vor der Kirche. Mit dem Lied „Ein Haus voll Glorie schauet …“ ziehen alle in das Gotteshaus ein. Sr. M. Bernadite, Schönstätter Marienschwester aus Bliesheim, freut sich, etwas über die Kirche und das Marienbild in der Seitenkapelle erzählen zu können: „Dieses Bild der Gottesmutter von Schönstatt hat Pater Kentenich selbst hier eingeweiht.“ Sie vermutet, dass das am 2. Februar 1930 war. „Auf diese Kostbarkeit sind wir Bliesheimer so richtig stolz!“

Bei schönem Wetter fällt der Weg viel leichter (Foto: Sr. Annetheresia Hahn)

„Alles nur für uns!“

Der weitere Pilgerweg führt immer an der Erft entlang bis nach Gymnich. In Blessem sind schon von weitem die Kirchenglocken von St. Michael zu hören. Die Küsterin, Frau Hemmersbach, freut sich, die Pilgergruppe begrüßen zu können. In der Kirche wird gemeinsam der „Engel des Herrn“ gebetet und auch schon das Tischgebet gesungen. Im schön gerichteten Pfarrheim verbringt die Pilgergruppe ihre Mittagspause und Freude kommt auf, weil Inge Radl aus Weilerswist-Metternich und Sr. M. Bernadite für eine gute Tasse Kaffee gesorgt haben.

Auf dem letzten Teilstück des Erftweges in Richtung Gymnich ist der Pilgerstrom auf über 60 Personen angewachsen. Am Orteingang von Gymnich wehen Fahnen und wieder werden die Pilger mit Glockengeläut empfangen. „Alles nur für uns!“, sagt ein Pilger und freut sich sichtlich. Vor dem Geburtshaus von Pater Kentenich, dem Gründer der internationalen Schönstattbewegung, wird ein Gruppenbild der gesamten Pilgergruppe gemacht.

Ankunft am Geburtshaus Pater Kentenichs in Gymnich

Am MTA-Bildstöckchen im Garten des Geburtshauses ist den Pilgern Dankbarkeit und Freude anzumerken, am Ziel der zweiten Pilgeretappe angekommen zu sein. Spontan äußern die Einzelnen ihren Dank: „Danke für das tolle Wetter!“ „Danke, dass mich Andrea angerufen hat, um mich zum heutigen Pilgerweg einzuladen. Ich bin froh, dass ich mitgegangen bin.“ „Danke für die tolle Organisation!“ „Danke, dass wir immer mit Glockengeläut empfangen wurden!“ …

Dass es sich der Förderverein des Geburtshauses nicht hat nehmen lassen, für die inzwischen über 70 Pilger Kaffee, Kuchen und Schnittchen anzubieten, freut die Teilnehmer besonders. Und obwohl sie müde sind vom Weg, machen viele noch einen Besuch im Geburtszimmer von Pater Kentenich. Herr Stegemann, Herr Reimers und Herr Schlömer vom Förderverein freuen sich über die Pilgergruppe und über die Eintragung im Gästebuch.

„Ich bin wieder dabei!“

Zufriedene Gesichter: Ankunft am Geburtshaus von Josef Kentenich in Gymnich (Foto: Sr. Regina-Maria)

Karin Raths teilt am nächsten Tag in einer Mail mit: „Ich möchte ich herzlich danke sagen für den gestrigen Pilgertag! Es hat einfach gepasst, das Wetter, die Organisation, die Impulse und der Höhepunkt, das Ankommen in Gymnich. Die Hand des Vaters, die für jeden geöffnet ist .Er möchte uns mit der Gottesmutter seine Geborgenheit schenken.“ Und Regina und Michael Kulla betonen: „Es war ein wunderschöner Tag und die Gruppe war klasse! Zum Wetter können wir nur sagen, es ist ein Geschenk, wenn an so einem Tag alles passt!“ Michael S. aus Euskirchen, der zum ersten Mal dabei war legt sich fest: „Bei der nächsten und übernächsten Etappe bin ich wieder dabei!“

Die nächste Etappe wird am 15. Juni von Gymnich aus zum Marienfeld (Papsthügel) und nach Grefrath zum Gnadenbild der Gottesmutter führen (Start 9 Uhr am Geburtshaus von Pater Kentenich). Dazu lädt Msgr. Schnocks mit Flyern am Ende des Tages ein und ebenso zum mehrtägigen Pilgerweg nach Schönstatt vom 13. bis 17. Oktober, mit der Möglichkeit, anschließend am Fest der Deutschen Schönstatt-Bewegung aus Anlass der Eröffnung des Jubiläums 100 Jahre Schönstatt von 18. bis 20. Oktober in Schönstatt teilzunehmen.